Kreativität als Zuflucht

«Aufgewachsen in einem Umfeld, das von Kreativität durchdrungen war, lernte ich früh, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Meine Mutter war alleinerziehend und verwandelte das heimische Wohnzimmer jeden Abend in eine kreative Spielwiese. Malen, Kleistern, Modellieren und das Füllen von Löchern im alten Bauernhaus mit Mosaikbildern zeichneten meine Kindheit. Mit der Zeit wurde Kreativität für mich zur Methode, den stressigen Büroalltag hinter mir zu lassen. Damals glaubte ich noch, dass etwas, das Freude bereitet, kein Beruf sein könne.

Anfang zwanzig verspürte ich den Drang, mit neuen Materialien zu arbeiten, und ich verliebte mich in die endlosen gestalterischen Möglichkeiten des Tons. Zu der Zeit konnte ich mir keinen Töpferkurs leisten, und es gab nur wenige Ressourcen, um mehr über das Töpfern zu erfahren. Ich bin von Haus aus eine Autodidaktin und habe mir über die Jahre mein Know-how selbst angeeignet. Also brachte ich mir mithilfe von Internet-Videos die Schritte selbst bei. 

Es geht nicht darum, perfekte Meisterwerke zu schaffen, sondern darum, den Prozess selbst zu geniessen.

In meinen Tagträumen sah ich mich schon längst als freischaffende Künstlerin und sehnte mich nach einem eigenen kreativen Ort. Während meines Journalismus-Studiums arbeitete ich in einem Luxus-Inneneinrichtungsgeschäft am Zürcher Paradeplatz. Dort entdeckte ich die Welt der Berufskünstler, und es öffnete mir neue Perspektiven. Mit Mitte zwanzig wagte ich den Schritt und eröffnete meinen eigenen kleinen Atelierladen. Ich fand die perfekte Lokalität im Kreis 6, wo heute «die kleine Töpferei» ihr Zuhause hat.

Während ich kämpfte, um die Miete zu bezahlen, wuchs das Konzept «der kleinen Töpferei». Das Kursangebot wurde erweitert, die Ladenfläche verdoppelt, und heute begeistern mein fünfköpfiges Team und ich Menschen jeden Alters für die Keramik. Mit über 200 Töpferschülern im Monat ist «die kleine Töpferei» zu einer echten Erfolgsgeschichte geworden.

In «der kleinen Töpferei» erlauben wir uns, ohne Erwartungen, ohne Bewertungen einfach unserer Intuition zu folgen. Es geht nicht darum, perfekte Meisterwerke zu schaffen, sondern darum, den Prozess selbst zu geniessen.

Neben der Töpferschule kreiere ich individuelle Keramikstücke für Restaurants und Privatpersonen. Teller, Tassen, Krüge, Vasen und Kunst – alles, was das Herz eines Keramikliebhabers begehrt. Die kreative Arbeit begleitet mich ständig, sowohl privat als auch beruflich, und bietet mir einen Ort der Zuflucht. Nach einem vollen Arbeitstag findet man mich in meiner Dachgeschosswohnung im Zürcher Niederdorf. Dort skulpturiere, webe, häkle, kleistere und male ich nach Feierabend – genau wie in meiner Kindheit.

Mit meiner Geschichte möchte ich daran erinnern, dass wahre Erfüllung oft in den Dingen liegt, die wir mit Hingabe tun. Oftmals glauben wir fälschlicherweise, dass Kreativität nur den Auserwählten vorbehalten ist, den Künstlern, den Visionären. Doch das ist ein Trugschluss. Kreativität kennt keine elitären Kreise, keine Exklusivität. Sie ist ein Geschenk, das jedem von uns in die Wiege gelegt wurde.

Kreativität ist eine Form von Self-Care, eine Zuflucht, in der wir uns ganz uns selbst hingeben können. In ihr entfalten sich unsere Ideen, fliessen zusammen und formen etwas Einzigartiges, das unseren wahren Kern widerspiegelt. Genauso wie die Kollektionen von Beldona uns Vertrauen und Komfort schenken, bietet uns unsere Kreativität Geborgenheit und einen Ort der Erholung.