Sich selber neu zu erfinden, ist eine schwierige Angelegenheit, aber wir Frauen haben uns diese Kunst angeeignet und uns mit ihr stetig weiterentwickelt. Aber dennoch fühlen sich diese Worte nach einer riesigen Unmöglichkeit an, wenn man gerade alles Aufgebaute verloren hat und nebenbei vielleicht noch hundert Dinge gleichzeitig unter einen Hut bringen soll. Vielleicht ist man gerade Mama geworden, verarbeitet eine Trennung oder kämpft mit seiner Gesundheit und hat gerade das gesellschaftliche Kriterium überhaupt aufgeben müssen, das uns so sehr definiert: unsere Karriere.
Da stand ich also nun. Mama einer kleinen Tochter, arbeitslos, frisch geschieden und mein Rheuma mit im Gepäck. Meine Verzweiflung und Wut hingen wie eine dunkle Wolke über meinem Kopf, denn mir war klar, dass sich wohl kaum ein Chef bei klarem Verstand auf eine Bewerbung einer alleinerziehenden jungen Mutter mit Krankheit freuen würde.
Ich hatte nur noch einen Gedanken im Kopf, und der sagte mir: Löse das Rätsel! Denn genau so kam es mir vor: eine nicht lösbare Aufgabe, die mir keine Ruhe mehr liess. Wie soll man in meiner Situation eine Karriere beginnen wollen?
Darauf gibt es keine einfache Antwort, sondern nur eine Möglichkeit: Manchmal muss man sich neu erfinden, und das klappt übrigens dann besonders gut, wenn man bereits schon fast alles verloren hat. Also war es Zeit, äusserst kreativ zu werden, um mein Alltagschaos mit einer kleinen Karriere auf einen Nenner zu bringen. Damit ich nicht von Beginn an gleich alles wieder aufgab, verbot ich mir, darüber nachzudenken, ob ich Erfolg haben würde oder nicht. Denn diese Frage wog in meiner aktuellen Situation zu schwer. Ich beschloss, dass es nun wichtiger war, irgendetwas zu tun, damit der kantige Stein ins Rollen kam, und ich begann zu schreiben. Schlussendlich ist man grundsätzlich gut in den Dingen, die man gerne tut, und daher könnte dort auch etwas Erfolg zu finden sein.
Ich schrieb stundenlang über die Dinge, die mich in meinem Leben momentan beschäftigten, und versuchte, zusätzlich passendes Bildmaterial zu knipsen. Das waren Themen wie zum Beispiel, über die Karrierechancen einer alleinerziehenden Mutter zu schimpfen bis hin zu Alltagsgedanken über die perfekte Unterwäsche für Frauen mit Krankheiten. Ich dachte mir, dass es neben mir sicher auch andere Frauen gab, die mit ähnlichen Umständen zu kämpfen hatten und bereits genug Lesestoff über Surfen in Bali oder wer mit wem im britischen Königshaus – ihr wisst schon.
Die Reaktion war gross, also gemessen an meiner kleinen Welt zwischen Znüniböxli auffüllen und Arztterminen wahrnehmen, und ich bekam viel Zuspruch, aber auch hin und wieder Kritik. Es waren jedoch vor allem die paar weniger freundlichen Leser, die mir den wirklichen Sinn meiner Arbeit aufzeigen konnten. Denn genau ihre manchmal verletzende Kritik half mir dabei, zu verstehen, was als Nächstes zum Thema gemacht werden sollte, und ich wurde zum Erklärbär meiner Welt, in der ich nicht mehr ganz so alleine war. So viele Frauen schrieben mir ihre Gedanken zum Leben als weibliches Geschöpf zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und der Herausforderung, allem gerecht zu werden.
Irgendwann wurden daraus kleinere Aufträge, dann grössere. Man beauftragte mich, zu verschiedenen Themen Texte zu schreiben, und ich wurde dafür bezahlt, was mich fast schon verwunderte, bis ich verstanden hatte, dass meine Texte nichts anderes waren als eine Arbeit – ein Job!
Meine neue kleine (aber feine) Karriere begleitet mich bis heute, und ich schufte dafür oft ohne Unterbruch. Aber ich habe auch gelernt, meine selbstverdienten Lorbeeren in vollen Zügen zu geniessen. Zum Beispiel war es ein grossartiges Gefühl, mit meinen Einnahmen etwas längere wundervolle Sommerferien verbringen zu können und zu wissen, dass ich mir das verdient hatte. Es macht mich sehr stolz. Und auch wenn ich mir öfters anhören muss, dass ich halt Glück gehabt habe, dann lächle ich und sage voller Selbstvertrauen: Nein, ich habe es mir verdient!
Was ich in diesem Text nun unbedingt betonen möchte: Wir Frauen neigen dazu, unsere Fähigkeiten und unser wirtschaftliches Können mit Glück zu begründen – was völlig daneben ist. Ich brauchte lange, um zu verstehen, dass all das nicht ein simpler hübscher Zufall war. Denn ich habe viele Stunden in meine Rechtschreibung investiert, um besser zu werden, dann in meinen Schreibstil, dann in Recherchen, dann habe ich mir das Fotografieren beigebracht und dann, wie man filmt, und ich habe bis heute nicht aufgehört, ständig weiter zu lernen.
All das ist Arbeit. Und nur, weil man es gerne tut, ist es nicht weniger wert!
Es wird auch Menschen geben, die deinen Weg geringschätzen oder die noch fünf Jahre später erzählen werden, dass der alte Job mitsamt dem damaligen Leben doch viel besser zu dir gepasst hat. Du wirst zu hören bekommen, dass du für dein Hobby entlöhnt wirst (du Glückspilzin) oder halt im richtigen Moment am richtigen Ort warst. Bitte verinnerliche solche Aussagen niemals. Denn sich neu zu erfinden, braucht Mut und Innovation, und das allein kann manchmal bereits ein paar missgünstige Menschen mit sich bringen – es gehört leider mit dazu, darf aber auch als Kompliment verstanden werden!
Aber ich weiss: Aller Anfang ist schwer, und meistens ist man nach dem frühzeitigen Karriereende nicht unbedingt sehr selbstbewusst unterwegs. Es braucht Zeit, um sich neu zu sortieren und wieder Mut zu fassen, und die darf man sich nehmen. Man darf auch ein weiteres Mal scheitern, denn auch diese Zeiten bieten viel an Möglichkeiten, um in Erfahrung zu bringen, was man nicht mehr möchte. Und das ist sehr viel Wert beim Schmieden von Zukunftsplänen.
Falls gerade jemand meine Zeilen liest, der in einer ähnlichen Situation feststeckt wie ich damals, dann helfen dir meine Worte vielleicht etwas: Eine Karriere zu verlieren, ist okay und kein Grund, sich schämen zu müssen. Denn die Götter lachen, während wir Pläne schmieden. Nochmals von vorne zu beginnen, ohne zu wissen, wo es endet, ist genauso okay – manchmal kann man grosse Strecken nur mit winzigen Babyschritten bezwingen. Zu Träumen ist auch unverzichtbar, denn es öffnet dir vielleicht auch ausserhalb deines Kopfes neue Türen. Und egal, wie gerne du deine Arbeit erledigst, es ist Arbeit und kein Hobby. Du bist die treibende Kraft und die Qualität dahinter, und das hat absolut nichts mit Glück zu tun – das darfst du auch demonstrieren und stolz darauf sein!
Und zu guter Letzt: Eine gescheiterte Karriere definiert dich nicht, dafür dein Neubeginn!
Der komplette Text zu diesem Thema war bereits fertig, aber ich habe ihn soeben gelöscht. Er war zwar gut, aber gerade jetzt kommen in mir Gefühle an die Oberfläche, die so viel besser zu diesem Thema passen und die ich euch gerne mitteilen möchte. Aber es sei gesagt: Es sind keine einfachen Zeilen – zumindest nicht für mich.
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Guten Tag liebe Leserinnen Mein Name ist Silvia Meier, ich bin die neue Brand-Ambassadorin von Beldona. Ich durfte für euch einen Blog-Artikel schreiben, um mich vorzustellen und über meinen neuen, unfreiwilligen Quarantäne-Lebensstil zu berichten. Und gerne möchte ich mich euch vorstellen...
Staycation hörte sich für mich bislang nicht unbedingt interessant an, sondern vielmehr nach einer sehr unliebsamen Alternative. Da aber in den letzten Wochen nur diese Art von Ferien umsetzbar war, musste auch ich mich mit dem Thema befassen. Die Frühlingsferien standen vor der Tür, und unsere Reisepässe verstaubten in irgendeiner Schublade....